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Phase I: Akutversorgung

Einführung bzw. Forcierung der "Entwicklungsfördernden Pflege" an allen neonatologischen Intensivstationen in Rheinland-Pfalz

Einführung bzw. Forcierung der "Entwicklungsfördernden Pflege" an allen neonatologischen Intensivstationen in Rheinland-Pfalz

Für die Entwicklung frühgeborener Kinder ist es von entscheidender Bedeutung, dass insbesondere auf Intensivstationen mehr auf die spezifischen Bedürfnisse der Kinder geachtet wird. Frühchen werden auf Intensivstationen rund um die Uhr betreut, gepflegt, untersucht und ärztlich behandelt. Weil dies nur im Mehrschichtbetrieb erfolgen kann, erleben die Kinder oft mehrmals täglich unterschiedliche Pflegevariationen. Pflege bedeutet Körperkontakt, der sonst den Eltern allein vorbehalten bliebe. Eingeschaltete Radios, hochfrequente Monitoralarme neben Inkubatoren in gleißendem Licht, in deren unmittelbarer Nachbarschaft häufig noch laut gesprochen wird. Dies belastet die Eltern, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass es auch ihre Kinder belastet. Die Auswirkungen bekommen die Eltern oft erst dann zu spüren, wenn ihre Kinder nach Hause entlassen werden und die Stille dann nicht ertragen. Manche Kinder weinen oder schreien bei Berührungen aus Angst vor weiteren negativen Körpererfahrungen, denen sie auf der Intensivstation wegen der notwendigen medizinischen Versorgung so oft ausgesetzt waren.

Eine Frühgeburt unterbricht abrupt die physiologische Entwicklung des Kindes im Mutterleib. Die sensorischen Reize, mit denen das Frühgeborene auf der Intensivstation konfrontiert ist, unterscheiden sich extrem von denjenigen, die das Gehirn für eine gesunde Entwicklung im Mutterleib erwartet. Hier kann individualisierte Pflege, die auf jedes Kind abgestimmt ist und versucht, die gedämpfte Atmosphäre in der Gebärmutter zu imitieren, helfen negative Stressfaktoren zu minimieren. Die Art und Weise der Pflege nimmt großen Einfluss auf die Strukturen des Gehirns, die erst in den letzten Schwangerschaftswochen reifen und sich beim Frühgeborenen in einer sehr verwundbaren Phase der Entwicklung befinden, dann aber lebenslang für jeden Menschen die neurologische Basis für Fähigkeiten, Gedanken und Empfindungen bilden. Teilleistungsstörungen in den Bereichen Aufmerksamkeit, Verhalten, motorische Kontrolle oder Auffassungsgabe, die sich oft erst in der Schulzeit offenbaren, können Folge oft kleinster Veränderungen im sich entwickelnden Nervenzellverband des unreifen Gehirns sein. Individualisierte Pflege und Behandlung hat deshalb bereits in diesem sehr frühen Stadium maßgeblichen Einfluss auf die neurologische Langzeitprognose auch sehr kleiner Frühgeborener.

Bei dem in den USA entwickelten Konzept NIDCAP (Newborn Individualized Developmental Care and Assessment Program) steht die individuelle Betreuung des Frühgeborenen und seiner Familie vor dem Hintergrund einer optimalen Entwicklungsförderung im Fokus aller Pflegeaktivitäten. Beeindruckende Studienergebnisse belegen die Wirksamkeit des Verfahrens. Konzepte der entwicklungsorientierten und individuellen Pflege auf der Basis von NIDCAP werden bereits an einigen neonatologischen Intensivstationen in Deutschland erprobt. Die flächendeckende Einführung und entsprechendes Training des Pflegepersonals sind ein absolutes MUSS auch in Rheinland-Pfalz.


Auf- und Ausbau der psychosozialen Betreuung der Eltern

Für Eltern ist die vorzeitige Geburt ein Schock. Oft ohne jede Vorankündigung mutiert der Traum von der schönsten Zeit des Lebens zum Alptraum. Ärzte, Pflegepersonal und Therapeuten tun ihr Möglichstes, um das Leben des Kindes zu erhalten. Hilfe erhalten die Eltern in dieser für sie extremen psychischen Belastungssituation heute auch durch andere Eltern, die vergleichbare Erfahrungen gemacht und sich in Selbsthilfevereinigungen zusammengeschlossen haben. Eine Früh- oder Risikogeburt erfüllt die Kriterien der psychologischen Trauma-Definition. Nicht jeder ist aber in der Lage die Folgen eines solchen psychischen Traumas ohne fremde Hilfe zu bewältigen.

Selbsthilfe stößt dabei spätestens dann an Grenzen, wenn das Trauma der Eltern ein Ausmaß annimmt, das die Kompetenz von Laien eindeutig überschreitet. Das muss nicht erst bei lebensbedrohenden Komplikationen oder beim Tod eines Kindes der Fall sein. Ausschlaggebend ist stets das individuelle Erleben dieser belastenden Situation. Dazu kommen oft Schuld- oder Versagensgefühle der Mütter, die mit einer tiefen Verunsicherung einhergehen. Frühe professionelle psychosoziale Begleitung oder traumatherapeutisch kompetente Intervention wird in diesen Fällen selbst dann oft nicht geboten, wenn Eltern bereits den Wunsch danach äußern und die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme offensichtlich ist. In schwierigeren Fällen kann sogar eine spezielle Traumatherapie erforderlich werden.

Traumatherapie ist eine noch recht junge "Disziplin" der Psychotherapie. Sie hat allerdings in den letzten Jahren ebenfalls bedeutende Fortschritte gemacht. Erfahrungen aus der Krisenintervention können auch für betroffene Eltern früh- oder risikogeborener Kinder herangezogen werden. Je früher qualifizierte therapeutische Unterstützung zum Einsatz kommt, umso besser sind die Erfolgsaussichten. Insbesondere kann auf diese Weise auch einer Chronifizierung der Beschwerden wirksam begegnet werden, die z. B. dann droht, wenn keine Behandlung erfolgt.

In diesem Zusammenhang ist auch die Wirkung der psychischen Verfassung der Eltern, die oft auf Jahre hinaus beeinträchtigt wird, auf die weitere Entwicklung des Kindes nicht zu unterschätzen. Die psychische Entlastung der Eltern ist ein wesentlicher Aspekt zur Entwicklungsförderung der Kinder. Ziel der "Deutschen Kinderhilfe Direkt" e. V., Berlin, ist es deshalb, bundesweit an den neonatologischen Zentren psychosoziale Betreuung einzurichten. Dies ist auch in Rheinland-Pfalz dringend erforderlich.


Umsetzung der "Vereinbarung über Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Versorgung von Früh- und Neugeborenen"

Die zum 01.01.2006 in Kraft getretene Vereinbarung des Gemeinsamen Bundesausschusses definiert im Wege eines Stufenkonzepts u. a. besondere Anforderungen in qualitativer und räumlich apparativer Hinsicht an Kliniken der neonatologischen Akutversorgung. Ziel ist es auch, die flächendeckende Versorgung von Früh- und Neugeborenen zu gewährleisten. Wie diese in Rheinland-Pfalz zum Wohle der Kinder und ihrer Eltern umgesetzt werden soll, ist derzeit nicht bekannt.

  • die Einführung bzw. Forcierung der sog. "Entwicklungsfördernden Pflege",
  • der Ausbau der psychosozialen Betreuung der Eltern durch Fachpersonal,
  • die sinnvolle Umsetzung der "Vereinbarung über Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Versorgung von Früh- und Neugeborenen" vom 20. September 2005 (In-Kraft-Treten 01.01.2006).
Siehe auch: >Mindestmengen
Einführung bzw. Forcierung der "Entwicklungsfördernden Pflege" an allen neonatologischen Intensivstationen in Rheinland-Pfalz

Für die Entwicklung frühgeborener Kinder ist es von entscheidender Bedeutung, dass insbesondere auf Intensivstationen mehr auf die spezifischen Bedürfnisse der Kinder geachtet wird. Frühchen werden auf Intensivstationen rund um die Uhr betreut, gepflegt, untersucht und ärztlich behandelt. Weil dies nur im Mehrschichtbetrieb erfolgen kann, erleben die Kinder oft mehrmals täglich unterschiedliche Pflegevariationen. Pflege bedeutet Körperkontakt, der sonst den Eltern allein vorbehalten bliebe. Eingeschaltete Radios, hochfrequente Monitoralarme neben Inkubatoren in gleißendem Licht, in deren unmittelbarer Nachbarschaft häufig noch laut gesprochen wird. Dies belastet die Eltern, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass es auch ihre Kinder belastet. Die Auswirkungen bekommen die Eltern oft erst dann zu spüren, wenn ihre Kinder nach Hause entlassen werden und die Stille dann nicht ertragen. Manche Kinder weinen oder schreien bei Berührungen aus Angst vor weiteren negativen Körpererfahrungen, denen sie auf der Intensivstation wegen der notwendigen medizinischen Versorgung so oft ausgesetzt waren.

Eine Frühgeburt unterbricht abrupt die physiologische Entwicklung des Kindes im Mutterleib. Die sensorischen Reize, mit denen das Frühgeborene auf der Intensivstation konfrontiert ist, unterscheiden sich extrem von denjenigen, die das Gehirn für eine gesunde Entwicklung im Mutterleib erwartet. Hier kann individualisierte Pflege, die auf jedes Kind abgestimmt ist und versucht, die gedämpfte Atmosphäre in der Gebärmutter zu imitieren, helfen negative Stressfaktoren zu minimieren. Die Art und Weise der Pflege nimmt großen Einfluss auf die Strukturen des Gehirns, die erst in den letzten Schwangerschaftswochen reifen und sich beim Frühgeborenen in einer sehr verwundbaren Phase der Entwicklung befinden, dann aber lebenslang für jeden Menschen die neurologische Basis für Fähigkeiten, Gedanken und Empfindungen bilden. Teilleistungsstörungen in den Bereichen Aufmerksamkeit, Verhalten, motorische Kontrolle oder Auffassungsgabe, die sich oft erst in der Schulzeit offenbaren, können Folge oft kleinster Veränderungen im sich entwickelnden Nervenzellverband des unreifen Gehirns sein. Individualisierte Pflege und Behandlung hat deshalb bereits in diesem sehr frühen Stadium maßgeblichen Einfluss auf die neurologische Langzeitprognose auch sehr kleiner Frühgeborener.

Bei dem in den USA entwickelten Konzept NIDCAP (Newborn Individualized Developmental Care and Assessment Program) steht die individuelle Betreuung des Frühgeborenen und seiner Familie vor dem Hintergrund einer optimalen Entwicklungsförderung im Fokus aller Pflegeaktivitäten. Beeindruckende Studienergebnisse belegen die Wirksamkeit des Verfahrens. Konzepte der entwicklungsorientierten und individuellen Pflege auf der Basis von NIDCAP werden bereits an einigen neonatologischen Intensivstationen in Deutschland erprobt. Die flächendeckende Einführung und entsprechendes Training des Pflegepersonals sind ein absolutes MUSS auch in Rheinland-Pfalz.


Auf- und Ausbau der psychosozialen Betreuung der Eltern

Für Eltern ist die vorzeitige Geburt ein Schock. Oft ohne jede Vorankündigung mutiert der Traum von der schönsten Zeit des Lebens zum Alptraum. Ärzte, Pflegepersonal und Therapeuten tun ihr Möglichstes, um das Leben des Kindes zu erhalten. Hilfe erhalten die Eltern in dieser für sie extremen psychischen Belastungssituation heute auch durch andere Eltern, die vergleichbare Erfahrungen gemacht und sich in Selbsthilfevereinigungen zusammengeschlossen haben. Eine Früh- oder Risikogeburt erfüllt die Kriterien der psychologischen Trauma-Definition. Nicht jeder ist aber in der Lage die Folgen eines solchen psychischen Traumas ohne fremde Hilfe zu bewältigen.

Selbsthilfe stößt dabei spätestens dann an Grenzen, wenn das Trauma der Eltern ein Ausmaß annimmt, das die Kompetenz von Laien eindeutig überschreitet. Das muss nicht erst bei lebensbedrohenden Komplikationen oder beim Tod eines Kindes der Fall sein. Ausschlaggebend ist stets das individuelle Erleben dieser belastenden Situation. Dazu kommen oft Schuld- oder Versagensgefühle der Mütter, die mit einer tiefen Verunsicherung einhergehen. Frühe professionelle psychosoziale Begleitung oder traumatherapeutisch kompetente Intervention wird in diesen Fällen selbst dann oft nicht geboten, wenn Eltern bereits den Wunsch danach äußern und die Notwendigkeit einer solchen Maßnahme offensichtlich ist. In schwierigeren Fällen kann sogar eine spezielle Traumatherapie erforderlich werden.

Traumatherapie ist eine noch recht junge "Disziplin" der Psychotherapie. Sie hat allerdings in den letzten Jahren ebenfalls bedeutende Fortschritte gemacht. Erfahrungen aus der Krisenintervention können auch für betroffene Eltern früh- oder risikogeborener Kinder herangezogen werden. Je früher qualifizierte therapeutische Unterstützung zum Einsatz kommt, umso besser sind die Erfolgsaussichten. Insbesondere kann auf diese Weise auch einer Chronifizierung der Beschwerden wirksam begegnet werden, die z. B. dann droht, wenn keine Behandlung erfolgt.

In diesem Zusammenhang ist auch die Wirkung der psychischen Verfassung der Eltern, die oft auf Jahre hinaus beeinträchtigt wird, auf die weitere Entwicklung des Kindes nicht zu unterschätzen. Die psychische Entlastung der Eltern ist ein wesentlicher Aspekt zur Entwicklungsförderung der Kinder. Ziel der "Deutschen Kinderhilfe Direkt" e. V., Berlin, ist es deshalb, bundesweit an den neonatologischen Zentren psychosoziale Betreuung einzurichten. Dies ist auch in Rheinland-Pfalz dringend erforderlich.


Umsetzung der "Vereinbarung über Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Versorgung von Früh- und Neugeborenen"

Die zum 01.01.2006 in Kraft getretene Vereinbarung des Gemeinsamen Bundesausschusses definiert im Wege eines Stufenkonzepts u. a. besondere Anforderungen in qualitativer und räumlich apparativer Hinsicht an Kliniken der neonatologischen Akutversorgung. Ziel ist es auch, die flächendeckende Versorgung von Früh- und Neugeborenen zu gewährleisten. Wie diese in Rheinland-Pfalz zum Wohle der Kinder und ihrer Eltern umgesetzt werden soll, ist derzeit nicht bekannt.

  • die Einführung bzw. Forcierung der sog. "Entwicklungsfördernden Pflege",
  • der Ausbau der psychosozialen Betreuung der Eltern durch Fachpersonal,
  • die sinnvolle Umsetzung der "Vereinbarung über Maßnahmen zur Qualitätssicherung der Versorgung von Früh- und Neugeborenen" vom 20. September 2005 (In-Kraft-Treten 01.01.2006).
Siehe auch: >Mindestmengen
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